Aus der Sicht des Torwarts
Es sollte ein sechs Punkte Spiel werden. Der SVS war mit der Mannschaft aus Holtland mit 24 Punkten gleich auf. Lediglich das bessere Torverhältnis hielt uns auf dem vierten Platz vor Holtland. Dazu sei allerdings noch angemerkt, dass wir mit 12 Spielen eines weniger als der Gastgeber bestritten hatten und damit in der Theorie drei Punkte vorn liegen könnten. Auf dem Fußballplatz ist mit „theoretischen“ Punkten allerdings kein Blumentopf zu gewinnen und so waren wir uns vor dem Spiel einig, dass wir alles geben müssen, um hier drei (bzw. symbolische sechs) Punkte zu holen. Hätte man mich vor dem Spiel zum Ergebnis befragt, hätte ich ein 1:1 geschätzt, was vermutlich auch ein gerechtes Ergebnis gewesen wäre. Doch ich will nichts vorweg nehmen.
Wir fingen stark an und machten bereits nach drei Minuten unser erstes Tor. Marcel Sachse setzte sich schön per Kopfball gegen den gegnerischen Torwart durch. Unverständlicher Weise hatte der Schiedsrichter jedoch ein Foulspiel gesehen und gab den verdienten Treffer nicht. Auch ansonsten konnte der SVS von der Leistung des Schiedsrichters nicht begeistert sein. Er Pfiff äußerst pingelig und –so hatte es für einige den Anschein – besonders bevorzugt gegen des SVS. Zum Glück hatte aber keine seiner weiteren Entscheidungen einen spielentscheidenden Einfluss auf das Geschehen. Die ersten 20 Minuten der ersten Halbzeit schienen wir das Spielgeschehen zu bestimmen. Jedoch kam Holtland mit den verbleibenden 25 Minuten spielerisch mehr zum Zuge. Im Ganzen würde ich behaupten, dass beide Teams mit dem 0:0 zur Halbzeit gerecht bedient waren.
Die zweite Hälfte schien ein Spiegelbild der ersten 45 Minuten zu werden, bis Holtland in der 55 Minute eigentlich einen Treffer hätte erzielen müssen. Auf der „Torchancenprozentskala“ jedenfalls hätte man einen Wert größer 100% eingetragen. Der von rechts allein auf das Fünfmeterraumeck zulaufende Spieler von Holtland, versuchte den Ball links an mir vorbei in die rechte untere Ecke zu spielen. Diesem Schuss hatte ich nichts entgegenzusetzen und – zum Glück – prallte der Ball mit Wucht an den Pfosten und Sprang hoch vor die Füße seines Mitspielers. Dieser Stand nun völlig allein vorm Tor, reagierte aber zu hektisch und schoss den Ball aus fünf Metern Entfernung über die Latte. Würde man das für uns nicht gewertete Tor aus der ersten Halbzeit hinzuzählen, dann hätte es jetzt eigentlich 1:1 stehen sollen. Stattdessen wurde das 0:0 bis zur 65 Minute gehalten. Nach einem Freistoß vom Spielertrainer Helmut Buss konnte Marcel Sachse den Ball zwar nicht mehr mit dem Kopf erreichen, verunsicherte den Gegnerischen Torwart aber so sehr, dass dieser keine so glückliche Figur machte und der Ball im Netz landete – 0:1 für den SVS! Wir haben überlegt, ob wir das Tor als Eigentor zählen sollen, aber wir wollen mal nicht so sein und es Helmut zugestehen (auch wenn Tino sich aufregen wird, weil er der Meinung ist, dass der Ball gegen Schwerinsdorf kein Eigentor, sondern seines war und wenn er sein Tor nicht bekommt, dann Helmut dieses auch nicht).
Wie immer brach mit dem Führungstreffer beim SVS fast so etwas wie das Chaos aus. Die Bälle wurden nicht mehr gehalten und für die verbleibenden 25 Minuten spielte Holtland stark auf unser Tor. Der Ausgleich hätte durchaus das eine oder andere Mal fallen können, aber Glück und Können (in dieser Reihenfolge) blieben auf unserer Seite.
Mit diesem 0:1 Sieg bringen wir sehr wichtige drei Punkte mit nach Hause. Zu Holtland, jetzt Tabellensechster, haben wir genügend Luft und zum siebten Platz (hier beginnt bereits der Abstiegskampf) haben wir mit neun Punkten angenehm Luft. Das Grandiose an diesem Spieltag: Warsingsfehn verlor mit 2:1 gegen Rhauderfehn und damit hat der SVS mit nur 11 Gegentoren die wenigsten Gegentore kassiert und ergo die beste Abwehr. Danke Jungs, dass Ihr Euren Torwart so gut aussehen lasst. Da habe ich jetzt was, auf das ich mir was einbilden kann.
Euer Torwart der ersten Fußballmannschaft
und Sozial- und Pressewart
Frank Poppen