SG fährt eine extrem bittere Auswärtsniederlage in Filsum ein und zahlt dabei Lehrgeld nach einer bärenstarken ersten Halbzeit.
Im gestrigen Auswärtsspiel der SG Jheringsfehn/Stikelkamp beim BW Filsum bekamen die Zuschauer zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten zu sehen. Die Tatsache das 9 Spieler aus der Startaufstellung aus dem 98er Jahrgang stammten sorgte für die jüngste Startaufstellung der Saison.
Und die Jungs starteten furios. Bereits in der zweiten Minute erkämpfte sich Heiko Schoon auf rechts den Ball und schickte den heutigen Kapitän Nick Janssen auf die Reise. Dieser bediente im Rückraum Nico Karstan, dessen Schuss konnte von einem Filsumer Spieler nur noch mit der Hand geblockt werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ihler sicher zur frühen Führung. Auch in der Folgezeit waren die Gäste spielerisch klar überlegen. Allen voran das zentrale Mittelfeld um Nick Janssen, Nico Karstan und Tim Freudenberg zeigte in der ersten Hälfte immer wieder sicheres Passspiel und schöne Kombinationen. Filsum war über die gesamte erste Hälfte chancenlos und lief nur hinterher. Letztlich konnte sich die Heimelf immer wieder nur mit harten Zweikämpfen und vermehrten Fouls helfen. Der einzige Vorwurf den man der SG in den ersten 45 Minuten machen konnte war der, dass die Angriffe nicht konsequent in den Strafraum ausgespielt wurden und man so vor dem Tor zu harmlos war. Dabei war wie so häufig auffällig, dass nicht alle Mannschaftsteile konsequent nachrückten und man somit im letzten Drittel nicht in die torgefährlichen Räume kam.
Defensiv ließen die Jungs nichts anbrennen. Die Viererkette um Abwehrchef Timo Reimers stand sicher und sorgte für gute Spieleröffnungen. Alles in allem zeigte die SG eine mehr als überzeugende Leistung im ersten Durchgang und ging mit einer hochverdienten Führung in die Kabine.
Im zweiten Durchgang kam dann der Bruch ins Fehntjer Spiel. Filsum forcierte weiter das körperlich robuste Spiel und kämpfte sich nun mehr und mehr in die Partie. Die SG verpasste es dagegen zu halten und lies sich nun den Schneid abkaufen. Beeindruckt durch die teils sehr intensiven Zweikämpfe und das energische Auftreten der Filsumer verloren die Jungs spielerisch den Faden und es kam zunehmend zu Ungenauigkeiten im Spielaufbau durch die man sich nun unnötig selbst in Bedrängnis brachte. Die SG versuchte mit langen Bällen in die Spitze für Entlastung zu sorgen, diese wurden aber allesamt durch die Kopfballstarke Defensive der Filsumer abgefangen. Filsum machte nun Druck, ohne dabei spielerisch zu überzeugen. Sie gewannen so gut wie jeden Zweikampf und drängten die Gäste dadurch immer weiter in die Defensive. In der 66. Minute fiel dann auch folgerichtig der Ausgleich. Dieser Treffer hatte sich durch mehrere Chancen im Vorfeld bereits angekündigt und war mit Blick auf die zweite Halbzeit zu diesem Zeitpunkt auch verdient, da Filsum mehr fürs Spiel tat.
Auch in der Folgezeit fand die SG nicht ins Spiel. Man merkte, dass eine junge unerfahrene Mannschaft auf dem Platz stand, die gegen die erfahrene und kampfstarke Filsumer-Elf im zweiten Durchgang zu wenig Mut bewies. So drängte Filsum weiter auf den Siegtreffer und wurde 10 Minuten später auch belohnt. Nach einem unnötigen Ballverlust im Spielaufbau kam Filsum kurz vorm 16 in eine Überzahlposition. Einige unglückliche Abwehrversuche blieben ohne Erfolg und letztlich konnte der Filsumer Stürmer aus kurzer Distanz gegen Heiten einschieben.
Die SG versuchte in der Schlussphase mit der Einwechslung von Timo Jeschke nochmal alles um zum Ausgleich zu kommen. Wirklich gefährlich konnte man letztlich jedoch nicht mehr werden, da man sich auch jetzt nicht traute weiter aufzurücken und hinten zu öffnen. Somit blieb es beim bitteren 2:1 aus Sicht der Fehntjer.
Alles in allem muss man dieses Spiel ganz klar unter der Überschrift „Lehrgeld“ abstempeln. Die SG hat bewiesen, dass mit einer extrem jungen Mannschaft ein etabliertes Team über 45 Minuten an die Wand spielen konnte. Die genannten Kritikpunkte sind letztlich auf fehlende Führungsspieler und mangelnde Erfahrung zurückzuführen. Auch wenn die Niederlage letztlich sehr bitter ist, kann man der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Man muss weiter dazulernen und die gemachten Fehler in Zukunft abstellen und deutlich mutiger auftreten als bislang gezeigt. An diesem Tag hat nicht das bessere sondern das erfahrenere Team gewonnen.